


Der Gruppenunterricht bietet zudem die Chance, jeden Knaben nach seinen individuellen Möglichkeiten zu fördern und zu fordern, da drei Unterrichtsstunden lang ohne Ablenkung durch die anderen Singstimmen geprobt werden kann. Während dadurch viel Zeit für Detailarbeit bleibt, ist von den Jungen volle Konzentration gefordert, so dass es nur selten die Gelegenheit gibt, abzuschalten und sich auszuruhen.
Die für die Qualität der Probe unerlässliche Konzentration wird nach Bewältigung von Schule und Hausaufgaben nicht immer von allen Knaben aufgebracht. Dennoch ist eine gewisse Disziplin und regelmäßige Probenbeteiligung unabdingbar, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen. Die Musikstücke, die anfangs noch Ton für Ton, Achtel bis Ganze, Pianissimo bis Forte eingeübt werden, sollen einige Monate später, musikalisch ansprechend und nachvollziehbar interpretiert, in Kirchen und Konzertsälen erklingen.Die beteiligten und zumeist professionellen Instrumentalisten und Gesangsolisten sollen die Jungen des Knabenchores schließlich als musikalische Partner auf Augenhöhe erleben.
Aber zunächst müssen die Knaben an das Niveau des Konzertchores herangeführt werden. Deswegen proben die Acht- und Neunjährigen erst für sich und in einer dem Alter entsprechenden Geschwindigkeit. In der so genannten Gruppe 4 wird noch gern gezeigt welches die richtige Notenzeile ist, in der gesungen werden muss oder erklärt, wie eine halbe Note aussieht. Es wird vielmehr für die Zukunft geübt. So haben die Knaben der Gruppen 3 und 4 auch am Freitag ihre eigene Gesamtprobe und lernen Stücke, die erst sehr viel später aufgeführt werden. Die Jungen der Gruppe 2 sollen schon selbständig mit den Noten zurechtkommen, und die Älteren der Gruppe 1 singen viele Stücke einfach vom Blatt. Bei so unterschiedlichen Voraussetzungen brauchen wir für den Gruppenunterricht im KNABENCHOR HANNOVER mindestens zwei, oft sogar drei Lehrer [...]
Quelle: KNABENCHOR HANNOVER CHORMAGAZIN, Ausgabe 3
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